2243.
Text.
Rec.
Die alte list, die Satanas noch nicht vergißt, damit er unsern ersten eltern eins versetzte und sie bis auf den tod verletzte, als ihm, mit ihnen eins zu wagen, zugelassen, die schien ihm auch recht gut zu seinem zwek zu passen, als unser Lamm mit seinem blut das kirch-gebäude stiften solte, und pfeiler darein setzen wolte; weil aber dieser tempel-bau ihm an und vor sich selbst ein dorn in augen, und doch das Lamm ihm viel zu weise und zu mächtig war; so dachte er bey seiner schaar dieselbe alte list zu brauchen, und an den pfeilern sich zu rächen, daß so das haus von selbsten solt zerbrechen: das Lamm ließ es nicht zu, es hat davor gebeten von dem nu als Satan es begehret, und ihm dergleichen nichts gewähret.
Aria.
Wie selig ist der Lamms-Gemein ihr bau und seine säulen! was ihre ist, das nennt Er sein, drum kan Er nicht verweilen für sie zu flehn, wenn Er soll sehn daß was soll ihr schaden an ihren kirchen-gnaden.
Chor.
N. 1778, 11.
Recit.
Seitdem das Lamm am ölberg blutgen schweiß geschwitzet, und seine stirn der dornen-cranz geritzet, seitdem es an dem creuzes-stamm sein theures blut und leben fürs kirchlein hergegeben; so findt sich die addition: daß sein schweiß macht die Barriere, vors Lämmleins seine zeugenheere zu der recommendation, und das ist höchlich noth, weil seit des Lämmleins blutgen tod das kirchlein sich ie mehr ins blut versitzt, dagegen Satanas sich folglich mehr erhitzt, was er nur weiß und kan darauf zu wenden obs möglich wär, die braut des Lamms wie ehemals zu schänden.
Chor.
Im neuen Kirch-periodo findt sich freylich dergleichen, daß vor des Vaters solio das Lämmlein nicht darf schweigen: Satan hat muth; allein des Lammes blut das redt so gut, daß solche Satans-bitten gleich werden durchgeschnitten.
Recit.
Wir ehrn die gnaden-wahl, und rechnen unsre kleine zahl, die man das Seminarium zum ruhm des Lämmleins pflegt zu heissen, mit zu den tausenden vom blute sausenden, [2121] die um des blutgen schweisses willen die abgezehlte summ zu füllen durchs geistes fleiß und müh und küssen dem Satan sind entrissen, und heut das mutter-herz das unser Lämmlein uns verkündgen wollen mit inngem liebes-schmerz an stirn, an herz, an hand und füssen empfindlich davor küssen.
Recit.
Mama! der' fest wir heut begehen, mit einem wundenhaften wehen; der Älteste von Philadelphia ist unser freund der lang bewährte, der pfeiler dieser letzten zeit von der nun bald angehenden kirchen-herrlichkeit woran mans ganze kan sich steiff anlehnen sehn: was wunder, wenn der Satan ihr'r begehrte? wer weiß wie viele hundertmal es schon geschehn: des Lammes flehn und über das der blutge heisse schweiß, ists kirchleins glük. Drum kan und wird ihm auch in künftgen jahren die ihm das Lamm noch fernerhin wird sparen so lang als der commando stab ins Schöpfers Vaters händen ist, und Jesus Christ der Mann von Philadelphia verbleibt, das Mütterlein sich Mütterlein desselben schreibt, die engelein das diener amt vollziehn, auch der Gemeine hierunten durch der obern segnen nichts das ein härlein krümt, begegnen, halleluja!
Aria.
Hallelujah für die theure aufgestochne Lammes-Pleure! Philadelphia da wohne bis zum schluß der Creuz-Äone.
Choral.
Nun bist du sein mit leib und seel sein wille ist der deine, der Vater vom Immanuel ist der Gott der Gemeine; der seiten-höhl der nägelmaal befehl ich deine seelen und der leichnam am creuzes-pfahl erhalt die leibes-höhlen.