1864.
In voriger Melodie.
1.
Ausgeblutets theil der leichen! funkle mir ins angesicht; du, du bist der Gottheit zeichen, das der sünder härte bricht.
2.
O du auserwehltes höhlgen! wie verwünsch ich mich hinein, daß mein kleines armes seelgen ewig möge in dir seyn,
3.
Wie ein täubgen drinnen sitzen, auf Anachoreten-art, bis sich einst der strahl der ritzen und mich mit ihm offenbart.
4.
Lamm, ach Lämmlein! ich vergehe über solchen wunder-blik, nims nicht übel, denn ich stehe ganz verstummt bey solchem glük.
5.
Herz und auge will mir rinnen über ieden dornenschrik. Schließt euch zu, ihr blöden, sinnen! ich vergeß mich bey dem blik.
6.
Wollt ihr ja noch resoniren, so gelobts der Pleura an, über nichts zu meditiren, als wie weit sie aufgethan.
7.
Reine geister! euch gelüst es in den ritz hineinzuschaun: aber diese hohl, (ihr wißt es) ist fürs sünder-herz gehaun.
8.
Diese Lammes-creatürlein, die betrübte sünderlein, haben macht, als wundenthierlein, in dem loch daheim zu seyn.