[1030] [1032]1129.
Mel. 67.
1. Sind wir denn dazu, daß wir das lam erhöh'n? o lam! wer bist du? wie herrlich und wie schön! wer sind wir, die es unternehmen? sünder und heßlich; man muß sich schämen.
2. Das sol geschehen, so bald wir auf uns seh'n; auf eignen höhen kan keine seel' besteh'n: das macht uns freudig, daß wir wissen, daß dich nur stäublein verehren müssen.
3. Da! unser könig, da hast du unsern sin! wir können wenig, doch bringe uns dahin, daß man in unserm ganzen wesen möge dein heiliges bildnis lesen.
4. Darnach verehre dich selbsten, wie du wilt; und deine lehre, die unter uns nur gilt, und die schon manches herz entzündet, werd immer vester und mehr gegründet.
5. Dank sey dem blute, das iezt durch alles wall't; denn alles gute ist uns wie todt und kalt, das nicht aus dieser kraft geflossen: denn warum wäre dein blut vergossen?
6. Alleine stammet was aus den wunden her, das brent und flammet, und man empfindet's sehr: es ist was sanftes, und gleichwol kräftigs, was eingesunk'nes, und doch geschäftig's.
7. Du blut'ge liebe, wir schwören dir es zu, daß wir die triebe, die uns zur falschen ruh' verleiten und zu bringen suchen, wollen auf ewig im grund verfluchen.
[1032] 8. Alsdenn so sind wir zu deinem zwek gemäß, und stehen vor dir, als wie ein solch gefäß, das sich zu deinem dienst läßt brauchen, drinnen die opfer der warheit rauchen.
9. Wir sagen amen! und das bleibt ewig wahr, daß wir dem namen geweiht seyn ganz und gar, der uns mit lieben überwunden, und dazu haben wir uns verbunden.