Der Deutschen Heliconinnen
An den Allerdurchleuchtichsten/ Großmächtichsten/unüberwindlichsten Römischen Keyser
Ferdinanden dem Dritten/
Dem Fried-färtigem
[79] 1.
Ferdinand/ du Großer Keyser/
Dem die Götter allzumahl
Palmen- und Oliven-Reyser
Schicken aus dem Himmels-Saal;
Höre gnädig was wir bringen
und vor deinem Throne singen.
Schaue/ wie der Himmel blickt
und sich zu dem Frieden schickt.
2.
Alle Thäler/ Berg' und Wälder/
Echo selbsten von Natur/
Alle Hügel/ Brüch' und Felder/
Alle Gründe ruffen nur:
Friede/ Fried' in allen Landen
unserm Großen Ferdinanden!
Schaue! wie der Himmel blickt
und sich zu dem Frieden schickt.
[80] 3.
Oder/ Donau/ Muld' und Pleisse/
Havel/ Elster/ Elb' und Saal'/
Ja der Bober/ Bill' und Neisse/
So dir dienstbar allzumahl/
Ruffen/ Fried' in allen Landen
unserm Großen Ferdinanden!
Schaue! wie der Himmel blickt
und sich zu dem Frieden schickt.
4.
Wasser/ Erde/ Lufft und Himmel
Seyn des Krieges alle satt:
Hör ich nicht ein still Getümmel/
Wie das milde Sternen-Blat
unsern Großen Ferdinanden
Friede zeigt in allen Landen?
Schaue! wie der Himmel blickt
und sich zu dem Frieden schickt.
5.
Nim was dir der Himmel zeuget/
Was du längst begehret hast/
Der sich gantz zum Frieden neiget;
Ach! so seyn wir schon gefast/
Dich/ O Keyser anzusingen/
Daß die Wolcken sollen klingen.
Schaue/ wie der Himmel blickt
und sich zu dem Frieden schickt.
[81] 6.
O! du Gott Europens Erden/
Herr/ vor dem der Mond verbleicht/
Dem die Starcken dienstbar werden/
Dem kein Gott auff Erden gleicht/
Fahre fort! Gott gebe Glücke/
Daß dein Reich der Fried' anblicke!
Mache Fried'; Ein jedermann/
Ruffet/ wer nur ruffen kan.