Unterthänigstes Sendschreiben an Ihro Hochfürstl. Durchlaucht. zu Sachsen-Weymar

Durchlauchtigster August!
So oft ich nur gedenke
An das vortreffliche und Fürstliche Geschenke,
Das deine Gnaden-Hand mir gestern überschickt;
So bin ich ausser mir, und bleibe ganz entzückt.
Ich kenne dessen Werth und will aus Ehrfurcht schweigen.
Doch dein großmüthiges und gnädiges Bezeigen,
Bewundert stets mein Geist, und ist in sich erfreut,
Denn dieses übersteigt den Werth der Kostbarkeit.
So hoch nun deine Hand, o Held! den Geist vergnüget,
So stark die Ehrfurcht mich, nach Schuldigkeit besieget;
So scharf sucht auch mein Herz, mein Geist, Gemüth und Sinn,
Dem Dank davor zu thun/ den ich dir schuldig bin;
Durchlauchtster! fordre nicht ein künstlich Wort-Gepränge,
Denn deine Großmuth bringt mich also ins Gedränge,
Daß es nicht möglich ist so stark, so groß, so rein,
So lebhaft und geschickt, als es wohl solte seyn,
Den unterthängen Dank dir Herzog darzulegen;
So weis ich, wirst du doch von deiner Großmuth wegen
Das Lallen nicht verschmähn. In Unterthänigkeit,
Dank ich vor das Geschenk, womit du mich erfreut,
Und hoch begnadget hast. So viel es Schönheit träget;
So viel es Augen sehn, und Herzen auch beweget;
So vieles Fürsten Glück; so viele Lust und Zier,
Und Jahre nahen sich davor, o Held! zu dir.
So wird dein treues Land sich glücklich schätzen können.
Du aber wirst mir auch Zeitlebenslang vergönnen,
Daß ich, so oft ichs nur bemerke, trag und seh,
Allzeit auf deine Gnad und Huld zurücke geh,
Und dich verehren darf. Ich will noch bittend schreiben,
Du wollest fernerhin mein gnädger Herzog bleiben;
So wird mein ganzer Sinn in tausend Lust gesetzt,
So acht ich mich beglückt, und werde hoch ergötzt.

Den 17. Jenner 1737.

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