[118] Einst kam ich durch eine volkreiche Stadt

Einst kam ich durch eine volkreiche Stadt,
mit ihren bunten Bildern, Bauten, Sitten und Sagen,
um mir alles einzuprägen, zu künftigem Nutzen.
Doch von der ganzen Stadt erinnere ich nichts mehr,
nur ein Weib, dem ich begegnete,
das mich zurückhielt,
aus Liebe,
aus Liebe zu mir.
Tag für Tag
und Nacht für Nacht
waren wir zusammen.
Alles andre hab' ich vergessen.
Nur das weiß ich noch –
wie dieses Weib an mir hing.
Wir wandeln wieder,
werben wieder,
nehmen wieder Abschied voneinander,
wieder hält sie meine Hand,
ich darf nicht fortgehn,
ich sehe sie an meiner Seite,
mit stummen Lippen,
weh und wankend.

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