Die vierzigste Fabel.
Vom Fuchs und den Frauen.

Von frauen, da es fasnacht war,
Kamen zamen ein große schar
In einem dorf; ein jede bdacht
Ein feiste henn ins wirtshaus bracht.
Die tetens in die gsellschaft geben,
Daß sie da möchten frölich leben:
Etlich die hetten sie gesotten,
Etlich gefüllt und wol gebraten.
Die aßen sie da in der still
Und machten des geschreis nit vil.
Da sprach ein fuchs, ders gsehen het:
»Fürwar, fürwar, wenn ich das tet,
All bauren liefen aus zu stund,
Im ganzen dorf blieb nicht ein hund,
Also rechte gram ist man mir.«
Da sprach ein weib: »Du böses tier,
Wie redstu aus vermeßenheit
Und machst der sach kein underscheit:
Die hüner, so wir zamen tragen,
Darüber hat niemand zu klagen,
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Sie sein all von dem unsern kommen,
Hans weder gstolen noch genommen.
Was du aber frißt, das hast geraubt,
Und hat dir das niemand erlaubt.
Das unser han wir mit gutem gwißen,
Das dein tust wie ein dieb genießen.«
Die fabel tut uns kürzlich leren,
Wir sölln uns von dem unsern neren,
Eßen daheime, was wir han,
Laßen den leuten ir hüner gan.
Gottes gebot uns warnen tut,
Solln nicht begeren fremdes gut.
Damit geboten wird eim jeden,
Daß er sol sein mit dem zufrieden,
Was im Gott hat aus gnaden geben;
Das gehört zum gottseligen leben.

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