Richard Wagner
(1813–1883)

Richard Wagner (nach dem Ölbild von Franz von Lenbach)

Biographie


1813

22. Mai: Richard Wagner wird in Leipzig geboren. Er ist das neunte Kind des Polizeibeamten Karl Friedrich Wagner, welcher im November desselben Jahres verstirbt, und dessen Frau Johanna Rosine.


1814

Wagners Mutter heiratet den Maler und Schauspieler Ludwig Geyer und zieht mit der Familie nach Dresden um.


1821

Geyer, Wagners Stiefvater, stirbt.

Der Verlust der Vaterfiguren sollte später zu einem Leitmotiv in Wagners Werken werden.


1828–30

Wagner besucht das Nikolai-Gymnasium in Leipzig.

1830 geht er auf die Thomas-Schule.


1830

Seine »Ouvertüre in B-Dur« wird in Leipzig uraufgeführt.


1831

Er beginnt ein Musik-Studium an der Leipziger Universität, ab Herbst ist er Schüler des Thomaskantors Theodor Weinling.


1833

Wagner wird von seinem Bruder Albert Wagner als Chordirektor nach Würzburg geholt. Dort beginnt er bald mit der Arbeit an seiner ersten Oper, »Die Feen«, welche posthum 1888 in München uraufgeführt wird.


1834

Er wird Musikdirektor der »Magdeburger Theatergruppe Bethmann« in Lauchstädt.


1834–1936

Wagner ist Musikdirektor in Magdeburg. In dieser Zeit wird die Oper »Das Liebesverbot« uraufgeführt.


1836

Wagner zieht nach Königsberg um, weil Minna Planer, die er in Magdeburg kennengelernt hat, dort engagiert ist.

24. November: Wagner heiratet die Schauspielerin Minna Planer.


1837

Nach einem kurzen Zwischenspiel als Musikdirektor in Königsberg nimmt er die Stelle des Musikdirektors in Riga an.


1839

Wagner hat Schulden gemacht und muß nun zusammen mit seiner Frau vor seinen Gläubigern aus Riga flüchten; diese Flucht führt ihn über Norwegen und London nach Paris, wo er die nächsten, für ihn entbehrungsreichen, drei Jahre verbringen und u.a. Giacomo Meyerbeer und Heinrich Heine kennenlernen wird.


1840

Die Novelle »Eine Pilgerfahrt zu Beethoven« wird veröffentlicht und Wagner schließt die Komposition »Rienzi« ab.


1842

Wagner kehrt nach Deutschland zurück.

20. Oktober: In Dresden wird »Rienzi« uraufgeführt. Die Oper wird als Meilenstein gefeiert.


1843

Der »Fliegende Holländer« wird mit Wagner als Dirigent uraufgeführt, verarbeitet wird hier u.a. Wagners Flucht von 1839, das Stück hatte er bereits in Paris fertiggestellt. Das Publikum reagiert verhalten.

2. Februar: Wagner wird zum Königlich Sächsischen Hofkapellmeister ernannt.

Während seiner Reisen und der Arbeiten an seinen Entwürfen beschäftigt sich Wagner mit alter deutscher Literatur und germanischer Mythologie.


1845

19. Oktober: Der »Tannhäuser« wird uraufgeführt. Auch dieses Stück findet eher gemäßigte Aufnahme.


1848

»Wie verhalten sich republikanische Bestrebungen dem Königtum gegenüber?«: Wagner verliest diese selbstgeschriebene Abhandlung im Dresdner Vaterlandsverein.


1849

Wagner lernt den Anarchisten Bakunin kennen und beteiligt sich in Dresden am Mai-Aufstand gegen die sächsischen und preussischen Truppen, Folge: ab dem 16. Mai wird er steckbrieflich gesucht. Ende Mai flieht er deswegen mit Hilfe von Franz Liszt nach Zürich. Bis 1858 wird er in seinem Schweizer Exil bleiben.

Seine programmatische Schrift »Das Kunstwerk der Zukunft« erschient in Leipzig.


1850

Der »Lohengrin« wird in Weimar uraufgeführt.

Das Pamphlet »Judentum in der Musik« erscheint.


1851

»Eine Mittheilung an meine Freunde«, eine weitere programmatische Schrift, erscheint.


1852

Die Schrift »Oper und Drama« erscheint in drei Bänden.

Wagner lernt Mathilde und Otto Wesendonck in Zürich kennen. Seine komplizierte Beziehung zu Mathilde sollte Einfluss auf den »Tristan« haben.


1853

Wagner lernt die 18jährige Cosima von Bülow, geb. Liszt, in Paris kennen.


1854

Studium von Schopenhauers Hauptwerk »Die Welt als Wille und Vorstellung«.


1855

Wagner geht für acht Konzerte als Dirigent nach London.


1857

Das Ehepaar Wesendonck richtet bei Zürich ein »Asyl« ein, in das Wagner für kurze Zeit einzieht.


1858

17. August: Wagner zieht aus dem »Asyl« aus und reist nach Venedig.


1860

Er gibt Konzerte in Brüssel und Paris.

Juli: Wagner erhält politische Amnestie.


1861

13. März: In Paris bricht der »Tannhäuser-Skandal« aus.


1862

Er reist durch verschiedene Städte, z.B. Dresden, Wien und Karlsruhe. Am 7. November begegnen er und seine Frau Minna sich zum letzten Mal.


1863

Wagner gibt Konzerte u.a. in St. Petersburg, Prag, Budapest und Wien.


1864

Er hat erneut Schulden und muß nun aus Wien vor Gläubigern flüchten.

4. Mai: Er wird nach München berufen und begegnet dort zum ersten Mal König Ludwig II. von Bayern.


1865

Mai: Cosima bringt Wagners erstes Kind, Isolde, zur Welt.

Juni: »Tristan und Isolde« wird in München uraufgeführt.


1866

25. Januar: Seine Frau Minna stirbt in Dresden. Wagner mietet sich ein Haus am Vierwaldstätter See.


1868

21. Juni: Mit der Uraufführung der »Meistersinger« in München gelingt Wagner ein großer Erfolg.

Im November lernt Wagner Nietzsche in Leipzig kennen.


1869

6. Juni: Siegfried Wagner wird geboren.

»Das Rheingold« wird in München gegen Wagners Willen auf Befehl Ludwigs II. uraufgeführt.


1870

Die »Walküre« wird in München uraufgeführt.

25. August: Richard Wagner heiratet Cosima in Luzern, nachdem sie sich wenige Wochen vorher von Wagners Freund Hans von Bülow hatte scheiden lassen.


1871

Fürst Bismarck empfängt Wagner.


1872

22. Mai: Zum Bau des Bayreuther Festspielhauses wird der Grundstein gelegt.


1874

28. April: Wagner zieht nach Bayreuth in das Haus Wahnfried.


1876

Wagners Honorarkomposition »Festmarsch zur Feier des 100jährigen Jubiläums der amerikanischen Unabhängigkeit« wird veröffentlicht.

13. August: Die ersten Bayreuther Festspiele werden mit »Rheingold« eröffnet. Uraufführung von »Siegfried« und »Götterdämmerung«.


1877

In London gibt Wagner acht Konzerte in der Royal Albert Hall; Königin Victoria empfängt ihn auf Schloss Windsor.


1882

26. Juli: »Parsifal« wird im Bayreuther Festspielhaus bei den zweiten Festspielen uraufgeführt.


1883

13. Februar: Richard Wagner stirbt in Venedig an einem Herzleiden.

18. Februar: Er wird im Garten von Haus Wahnfried bestattet.

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