Die Objektiven

Beleidigungsklagen dankend verbeten


Wenn so fünf Männer Sonnabend abends
um einen runden Tisch herum
den Bierskat kloppen – und sie habens
auch niemals über (wegen dumm) –;
wenn sie von Politike brummeln,
im Maule die Zigarrenstummel,
von Hindenburg und Ludendorffen,
und wie wir fast Paris geworfen,
vom Präsidenten in der Stadt,
der keinen Bohrt wie Wilhelm hat;
wenn sie so zwischen As und Trümpfen
– (»Wer jibt?«) – auf Kommunisten schimpfen –
die Welt ist eine Kinderfibel,
das Morgenblatt ist ihre Bibel –;
wenn Lehmann ansagt: »Knautschke hats!« –:
Das nennt man einen Stammtischschwatz.
Doch wenn fünf Männer in Talaren
an einem langen Sitzungstisch
ein Menschenkind da im Verfahren
verknacken frisch und künstlerisch –
was sie als Studios schon forcierten,
geführt von ihren Erstchargierten;
was sie als Referendare lernten:
den Glauben an die reich Besternten;
was der Assessor, scheu geduckt,
dem Staatsanwalte abgeguckt –
[19]
wenn diese fünf bei den Prozessen
ihr ganzes Leben glatt vergessen,
weil Orgeschmann und Sozialist
für das Gericht dasselbe ist!
wenn da was fällt wie'n Donnerkeil –:
Das nennt man ein Gerichtsurteil.
Justitia! Ich wein bitterlich:
Du gehst auf einen langen –––––––

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek