So verschieden ist es im
menschlichen Leben –!

Der Druckfehler. »Und Faust stieg hernieder zum Ursprung aller Dinge, zum Tiefsten und zum Höchsten, darin die ganze Natur und das menschliche Leben eingeschlossen sind: zu den Matern.«

Das französisch-deutsche Rapprochement vollzieht sich unter einer Handvoll Gebildeter; schießen dürfen nachher die Arbeiter. Sie tun es auch. Denn sie kennen einander nicht und lernen einander erst sterbend oder in der Gefangenschaft kennen. Ein sehr nahes Rapprochement verwirklicht sich, wenn man so weiter macht, immer nur in den Ackergräben. Schade um jeden Pfennig, den man an diesen Unfug wendet.

Wenn man die fein abgewogenen Aufsätze Oscar A. H. Schmitzens, Bindings und ihresgleichen liest, hat man immer das Gefühl: Es gibt wirklich nur eine Lösung. Man muß reich heiraten.

Das Fett, mit dem der mittlere deutsche Parteiführer das Wort ›Berufsbeamtentum‹ ausspricht . . . wenn doch nur jeder Arbeitslose so viel Fett auf seinem Brot hätte!

Früher sagte ein Kunstwerk etwas über die Geistesverfassung seines Schöpfers, Heute zeigt es etwas andres an: die Geistesverfassung des Kunstkaufmanns, der es vertreibt. Selbe ist nicht immer sehr interessant.

»Sie war«, steht einmal bei Paul Morand, »schön wie die Frau eines andern.« Ich möchte das variieren: Er war energisch wie der Rechtsanwalt der Gegenpartei.

Wenn ich das schön gedruckte Buch eines mit Buchweizengrütze gefütterten Philosophen aus Amerika lese, hinter seinen Brillengläsern blitzen fröhlich jungenhafte Augen, die sich so optimistisch mit dem Elend der andern abfinden, alles ist gut und schön, wir haben eine [244] gute Predigt gehabt, Breakfast auch, ja danke, auf welch unbeflecktem Wege wohl so ein Wesen zur Welt gekommen sein mag, die Amerikanerinnen sind doch unterhalb des Nabels alle aus Zelluloid –

wenn ich so einen fröhlichen Professor lese: dann weiß ich endlich, wie einem gebildeten Chinesen zu Mute ist, der europäische Touristen sieht.


Der Engländer hat für jeden Begriff ein Wort und für jede seiner Nuancen noch eins – da ist ein großer Wortreichtum. Bei dem Franzosen ist das anders. Wenn man den fragt, wie ein besonders kniffliger Begriff auf französisch heiße, dann denkt er lange nach. Und dann sagt er: »faire«.

Früher sagte man: Kopf- und Hand-Arbeiter. Die Schreihälse der Nazis plakatieren: »Arbeiter der Stirn und der Faust!« Die Stirn, das ist der Kopfteil, mit dem die Ochsen ziehen, und eine Hand, die zur Faust geschlossen ist, kann überhaupt nicht arbeiten.

Möchten wir wohl eine Literatur lesen, die vorher die Zensur des Herrn Seeger und seiner Filmzensoren passiert hätte? Nein, das möchten wir nicht. Wie sähe solch eine Literatur aus? Sie sähe recht kläglich aus. Was muß man also tun? Man muß jede Filmzensur, die über die bestehenden Strafgesetze hinausreichen will, abschaffen.


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