100. Anbetung im Geist und in der Wahrheit
Mel.: Ich sehe dich, o Gottes Macht ...
1.
Gott, innigst nah, wie unbekannt bist du!
Du bist ein Geist; wenn ich in 'n Geist mich kehre,
Dann bet' ich an, dich recht gott'sdienstlich ehre.
Ganz Wahrheit ist's, dein Geist tut's, was ich tu.
2.
Im Heiligtum dein'r stillen Ewigkeit
Verehrt dich so der sel'gen Geister Menge;
Du wohnst auch bei Israels Lobgesänge,
Wo sich ein Herz in seinem Gott erfreut.
3.
Ich schau, anbet', ich liebe still und stumm,
Ein einzig Wort sagt viel und große Sachen,
Ein' einz'ge Tat tut, was nur ist zu machen,
Wenn Geist mit Geist umgeht im Heiligtum.
[560] 4.
Mein Gott, dein Dienst ist majestätisch schön;
Wann wird mein Geist, zum Tempel dir geweihet,
Von dir erfüllt, verherrlicht und erfreuet?
Wann werd' ich stets vor dir als Priester stehn?
5.
Wie selig ist's, zu dir, dem Sel'gen, nahn,
Wie selig ist's, in deinem Hause wohnen,
Sein Liebstes dir zu opfern, da nicht schonen,
Wie selig ist's, den Sel'gen beten an!
6.
Wie tief vergnügt dein'r Ehrfurcht Süßigkeit,
Wenn sanft und still der Andacht Rauchwerk steiget,
Wenn Tag und Nacht sich alles vor dir beuget,
Wenn man dich lobt, dich liebt, in dir sich freut!
7.
Komm, Salbungskraft, durchdring mein Innres gar,
Daß meiner Lamp' es nie am reinsten Öle,
Noch mein'm Altar am Feu'r vom Himmel fehle;
Vor Fremdem und Gemeinem mich bewahr!
8.
Zier aus dein Haus, mein großer Salomo,
Mach ohn' Geräusch den ganzen Bau hier fertig!
Ganz herrlich ist's, wenn du drin gegenwärtig,
Ganz selig ist's, dir ewig dienen so.