586. Die wahre Gottseligkeit oder Gottesdienstlichkeit

1. Tim. 4, 8


Wer Gott fürchtet, glaubt und liebet,
Ihm recht dient und Ehre giebet:
Furcht bleibt im Vorhof stehn und sich von ferne bücket,
Man schlägt vor Reu und Leid auf seine Brust und klagt,
Man meid't, was böse ist, und sich zum Guten schicket
Und nach der Reinigung von toten Werken tracht't.
Der Glaub' ins Heil'ge dringt und aufwärts betend steiget,
Besprengt mit Jesu Blut wie jener Rauchaltar,
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Da Jesus selbst als Brot ihm Geist und Leben reichet,
Und das erleuchtend' Licht macht alle Wahrheit klar.
Die reine Liebe darf ins Allerheiligst' treten,
Da tief im Dunkeln Gott im stillen Geist will ruhn,
Der so vereinigt, kann die Gottheit selbst anbeten,
Umfassen und beschaun wie Cherubinen tun.
Dies sei dein Gottesdienst! In diesen dreien Pflichten
Wird Vater, Sohn und Geist verehret recht und rein,
Sonst hilft kein Heuchelschein. Wer dieses kann verrichten,
Der mag gottselig und – in Gott recht selig sein.

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