[327] 277. Der Geist des Herrn von Kemnitz.

Das Dorf Kemnitz im Amte Eldena soll vor langen Zeiten von einem Herrn von Kemnitz erbaut seyn, der aus Mecklenburg gekommen ist, und von dem das Dorf seinen Namen erhalten hat. Mit diesem Herrn von Kemnitz soll es eine ganz besondere Sache gewesen seyn, hinter welche jedoch Keiner mit Gewißheit hat kommen können. Denn so wie er gestorben ist, hat man seinen Geist im Dorfe herumgehen sehen. Gewöhnlich ist er des Abends beim Dunkelwerden erschienen. Er hat dann in einem Wagen gesessen, der mit vier pechschwarzen Pferden bespannt war, und hat ein scharlachrothes Kleid getragen. An dem Kirchhofe ist er ausgestiegen, und auf denselben hinaufgegangen. Nach kurzer Zeit aber ist er zurückgekehrt und wieder abgefahren. Besonders häufig ist dies in der Herbstzeit geschehen. Seit vierzig oder funfzig Jahren ist er nicht mehr erschienen; aber es leben noch einige alte Leute im Dorfe, die ihn damals gesehen haben.


Mündlich.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek