b.

Es war einmal ein Mann, der hatte viele Mäuse in seiner Speisekammer, darum schaffte er eine Katze herbei, welche die Mäuse vertilgen sollte. Nun war eine Maus da, welche sich mehr dünkte, weil sie viel größer und stärker war als die anderen; die suchte Gelegenheit, mit der Katze zu sprechen, und sagte zu ihr: »Ich weiß, daß dich dein Herr bestellt hat, uns zu töten, und freue ich mich, deine Bekanntschaft zu machen und deine Gunst zu erwerben, damit ich nicht getötet werde.« Die Katze erwiderte: »Ich freue mich, dich kennen zu lernen, dein Umgang ist mir lieb; aber ich darf dir nichts versprechen, was ich nicht zu halten vermag. Siehe, ich bin dazu bestellt, euch zu verbannen. Solltet ihr meinem Herrn Schaden tun, und ich schonte eurer, so hieße es: das ist eine schlechte Katze, und ich würde selbst getötet werden. Darum gebe ich dir noch drei Tage Zeit, siehe zu, daß du eine andere Wohnung bekommst.« Die Maus antwortete: »Ungern verlasse ich diese Wohnung; ich will mich aber hüten, dir zu nahe zu kommen, und hier bleiben, so lange es mir gefällt.« Die Katze, ihrem Worte getreu, verschonte die Maus drei Tage. Da wurde die Maus ganz sicher und kroch aus ihrem Loche in die Speisekammer. Dort aber lauerte die Katze, sprang auf sie los, fing sie und fraß sie auf mit Haut und Haaren (Jeverld.).

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