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Einmal kam ein Zwerg in der Nacht in die Wohnung eines Landmanns zu Stenum und bat die Frau mitzugehen, um bei der Geburt eines Kindes behülflich zu sein. Die Frau wollte es anfangs nicht gern tun, aber durch vieles Bitten und die Zusage eines reichen Geschenkes ließ sie sich endlich bewegen und ging mit. Das Kleine ward glücklich zur Welt gebracht und zur Belohnung schüttete der erfreute Vater der Helferin etwas in den Schooß, was sie für Grütze ansah. Sie weigerte sich, das Geschenk anzunehmen, indem sie dachte, Grütze habe sie selbst genug, schüttete die geschenkte Grütze wieder aus und ging verdrießlich nach Hause. Als sie aber am andern Morgen ihre Schürze besah, hingen viele kleine Goldkörner daran, und sie merkte nun, daß alle Körner, die sie für Grütze gehalten, Goldkörner gewesen seien. Die Frau und ihr Mann hätten nun gern das verschmähte Geschenk wieder gehabt und suchten eifrig den Eingang der Höhle, derselbe ist aber bis auf den heutigen Tag nicht gefunden. (Ganz ähnlich auch [494] in Schmalenfleth und in Holle. In Holle wird der Frau, die mit verbundenen Augen zur Wöchnerin hingeführt ist und später auch wieder fortgeführt wird, etwas in die Schürze getan, was sie nicht erkennen kann. Zu Hause faltet sie die Schürze auseinander und findet lauter Pferdekot, den sie ärgerlich aus dem Hause wirft. Ein wenig aber war in die Stube gefallen, und als sie am andern Morgen aufstand, war es pures Gold. Wegen der Schätze vgl. auch noch folgende Erzählungen: Wenn die Erdmännchen aus den Osenbergen nach Grashorn und Dingstede zogen, mußten sie durch die Hatterwüsting, die als niedrige sumpfige Gemeindeweide noch ungeteilt da lag. Dort machten sie sich dann auch manchmal was zu schaffen. Einst kamen zwei Knechte aus Hatten in die Wüsting, um Pferde auf die Weide zu treiben. Da fand der eine einen Bienenkorb (Immentëin) voll von Schafkot-Kügelchen. Er stieß mit dem Fuße daran, daß der Korb umfiel und der Inhalt umherrollte. Als er nach Hause ging, fühlte er in dem einen Schuh einen Druck, und wie er nachsah, staken in dem Schuh zwei blanke Goldstücke, das waren zwei Kotkügelchen gewesen, die ihm aus dem Korbe unvermerkt in den Schuh gekommen waren. Rasch suchte er den Bienenkorb wieder auf, aber nun war alles verschwunden. – Zwischen Linswede und Petersfelde, Ksp. Westerstede, liegt ein großer Busch, welcher seit alten Zeiten einer Familie Hobbie gehörte und deshalb Hobbie Fohr genannt wird. In diesem liegt ein großer Stein, unter welchem Erdmännchen mit vielen Schätzen und reichen Kleinoden wohnen. Einst war der Eigentümer des Busches an einem heißen Mittage hingegangen, um seine Bäume zu besehen, da fand er zu seinem Erstaunen eine ganze Wanne voll Goldstücke und keinen Hüter dabei Er hatte zufällig einen Quersack bei sich und schüttete so viel von dem Golde hinein als er seiner Meinung nach zu tragen vermochte, warf dann den Sack über die Schultern und entfernte sich, so schnell er konnte. Unterwegs aber ward ihm der Sack bald zu schwer, und das Gewicht nahm immer zu, so daß er ihn zuletzt nicht mehr zu tragen vermochte. Keuchend warf er ihn zur Erde und gedachte einen Teil des Schatzes herauszunehmen und einstweilen zu verstecken, um ihn später nachzuholen. Aber wie erschrak er, als er den Sack öffnete! Denn statt des blanken Geldes fand er lauter Pferdemist darin. Schimpfend und scheltend leerte er den Sack und warf den [495] Mist auf den Weg. »Wenn du das jemand sagst, wirst du noch überher ausgelacht«, dachte er, und nahm sich vor, kein Wort von der Geschichte zu erzählen. Als er zu Hause angekommen war und seine Schuhe auszog, fand er ein Goldstück darin und erinnerte sich nun, daß ihm etwas von dem Mist auf die Füße gefallen war. Eilig lief er nun in den Busch zurück, hoffend, daß auch der übrige Pferdemist sich wieder in Gold verwandelt habe. Indessen jetzt war alles verschwunden; die Erdwichter hatten den Schatz geholt.

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