[252] B. Ammerland.
(Bevölkerung sächsisch, in Apen mit friesischer Mischung; protestantisch.)

509. Apen.

Das Dorf Apen soll seinen Namen daher haben, weil es im Gegensatz zu der ehemaligen Burg offen lag. Wenn man nach Apen kommt und fragt: »Wat heiji for'n wunnerliken Namen for jo Dorp, hei ji vellicht so väle Apen hier?« so bekommt man wohl zur Antwort: »Dat nich, man hier kam't so väle her.«

Sagenhaftes enthält auch das Apener Kirchspielslied, das wir deshalb hier folgen lassen.

Aper Kaspelleed.

1.
De Winkelers de hewwt dat grote Good, 1
De Klampeners drägt enen Fransken Hoot.
Chor: De Klampeners drägt usw.
2.
To Klampen doar steit de hoge Mai,
To Hingstforde dar gelt de Treie. 2
Chor: To Hingstforde usw.
3.
To Espern dar steit de sewen Hus,
To Apen dar geiht de Landsknechte ut. 3
Chor: To Apen usw.
[278] 4.
De Bokelers schlachtet een fette Koh,
Den Goensholtern schmiet't se de Bunken to. 4
Chor: Den Goensholtern usw.
5.
De Holtgasters de hewwt de Hud,
Damit gaht se nah Nordloh henut. 5
Chor: Damit gaht se usw.

»De olle Dag« in Nordloh: 615p. – Spuk bei Klampen: 172.

Fußnoten

1 Winkel ein großes Bauerngut.

2 Mai = Birkenbaum. Ob Anspielung auf die Sitte, zu Pfingsten oder am Schluß der Ernte einen Maibaum aufzurichten? Oder hatte Klampen viel Birkenholz? Treie ist das Instrument, womit der Flachs geklopft wird, im Münsterlande Treide genannt. Also in Hingstforde blühte der Flachsbau.

3 Espern soll früher nur 7 Häuser gehabt haben. Apen war Festung. Vielleicht hat man früher für Hus Hud gelesen, dann hätten in Espern 7 Hausväter die Grenze bewacht und in Apen die Soldaten.

4 Bokel hat fetten Boden, Godensholt magern. Bunken sind Fleischstücke oder Knochen mit Fleisch besetzt.

5 Zu Holtgast sah man eine Schanze. Die Holtgaster Wache erstreckte sich bis zur Nordloher Schanze auf der Tange.

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