IV. Erforschung des Verborgenen.

114.

Befragung des Zufalls. Wurf und Fall. Unter den im ganzen Volke verbreiteten Mitteln tritt namentlich die Befragung des Zufalls hervor. Wer unentschlossen zwischen zwei Möglichkeiten, zwischen Tun und Lassen hin und her schwankt, läßt das Schicksal durch das Los entscheiden oder zählt mit ja und nein an den Knöpfen ab, auf welcher Seite das Glück liegt. Vorzüglich ist es aber der Fall geworfener Dinge, aus welchem man über die Gunst oder Ungunst des Schicksals und darüber, welche von mehreren Möglichkeiten eintreten wird, sich zu vergewissern sucht. Wer den Ausgang eines Vorhabens wissen will, faßt ein Messer, dessen Klinge auf der einen Seite einen Namen, ein Wappen oder dergl. [102] zeigt, an der Spitze und wirft es nach sich herum, sodaß es zur Erde fällt. Fällt das Mal nach oben, so wird das Geschäft glücklich ablaufen, fällt es nach unten (anmal, unmal), unglücklich. Fällt die Spitze in den Sand, oder ist die Schneide mit Sand bedeckt, so sagt man: »dat barnt« (brennt), und der Wurf gilt nicht. Dies Malwerfen kommt mehrfach vor, die Ausdrücke sind aus dem Saterlande.

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