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Freitag (saterl. Freiendej) ist halb Glücks-, halb Unglückstag, jenachdem die Erinnerung an die Göttin Freja noch Spuren nachgelassen hat, oder der Gedanke an den Leidenstag Christi vorwiegt. Freitag gilt bei vielen Leuten für den besten Hochzeitstag, während andere ihn geradezu verwerfen. Im protestantischen Teile des Herzogtums, ebenfalls in den angrenzenden protestantischen hannoverschen Gebieten wird der Freitag als Hochzeitstag bevorzugt (neuerdings auch der Sonntag), im katholischen Teile verworfen. In vorchristlicher Zeit hielt man den Freitag für den rechten Trautag. Gegen diese Ansicht eiferten die Konzilien und Bischöfe. Im südlichen Oldenburg hält man dafür, eine fröhliche Hochzeit am Tage, an dem der Herr gelitten, könne keine glückliche Ehe bringen. Auch das Verbot des Fleischgenusses an den Freitagen macht diese ungeeignet zur Veranstaltung von Gelagen, wie sie einmal bei Hochzeiten üblich sind. – Von Ahlhorn an bis Oldenburg im ganzen Huntegebiete besteht der Brauch, daß am Freitage vor Beginn des Roggenmähens einige Streifen abgemäht werden. Mag am darauffolgenden Samstag oder einem Tage der nächsten Woche, Dienstag oder Mittwoch oder Donnerstag, das Mähen seinen Anfang nehmen, zuvor müssen am Freitage vorher einige Schnitte gemacht werden. Man sagt, das solle den Mäusefraß abhalten (Sage) 76. Der Freitag ist gut zum Einsetzen in die Lotterie wie zu jedem Spiele, er ist gut, einem Star oder einer Elster die Zunge zu lösen, Erbsen zu pflanzen, überhaupt zu säen, Kranke zu vermessen: 84. Nägelschneiden und Haarschneiden muß an einem Freitag geschehen, wenn nicht Nägel und Haare in Sorgen wieder wachsen sollen (Blexen).
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Wenn man am Freitag mit dem Schneiden des Korns beginnt, so schneidet keine Maus daran (Saterld.) Man vertreibt das Fieber, wenn man sich an einem Freitag bei abnehmendem Mond an ein fließendes Wasser setzt, mit einem Löffel schöpft und trinkt, so viel man kann (Ovelgönne). Schiffer treten am Freitag ungern eine Reise an, und den ganzen Freitagsmonat. d.h. den Monat, in welchem Neumond auf einen Freitag fällt, halten sie für verderbenbringend. Junge Eheleute, die am Donnerstag Hochzeit gehalten haben, dürfen am Freitag nicht von den Eltern entlassen werden, um in ihr neues Haus einzuziehen, sondern warten bis zum Sonnabend (Stedgn). Ein Kalb, welches am Freitag geboren ist, taugt nicht zur Aufzucht (Oldenbg.) Meine Mutter, äußerte ein biederer Landmann in der Nähe Vechtas, hätte nie ein Kalb an einem Freitage angesetzt. Mit Bezug auf das Wetter sagt man: