140. Unsichtbar zu werden.
Wenn man eine Erbse in den Kopf einer toten Katze steckt und mit diesem pflanzt, so daß es von niemanden gesehen wird, und von den daraus gewachsenen Erbsen ißt, so wird man unsichtbar (Ovelg.). – Es gibt eine Kugel, wenn man die in den Mund nimmt, so ist man unsichtbar. Um dieselbe zu bekommen, geht man so zu Werke. Weiß man ein Krähennest mit Jungen, so klettert man in den Baum, nimmt eines von den Jungen, bindet an die obere und untere Hälfte des Schnabels je einen Faden und knüpft diese an zwei Zweige einen Fuß über dem Neste in der Weise fest, daß der Schnabel weit auseinander steht und stark gähnt. Nun kommt die alte Krähe, will die Jungen füttern und sieht, daß das eine so jämmerlich hängt. Das kann sie nicht länger ansehen, fliegt fort und holt die Kugel, die unsichtbar macht, und steckt sie dem Jungen in den Schnabel. Nun kann sie es nicht mehr sehen, und damit ist sie zufrieden. Wenn man nun unten hört, daß die alte Krähe nicht mehr unruhig ist und schreit, dann weiß man, daß das Junge die Kugel im Halse hat, und kann sie holen (Saterld). – Wer einen freien Schuß sich verschafft, gewinnt zugleich die Kunst, sich unsichtbar zu machen. (136).