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In Oldenburg an der Langenstraße wohnte früher ein Mann Oldejohanns, den nannte man den wilden Jäger, weil er so überaus gut schießen konnte. Stand er vorn in der Haustür und schoß, so traf er die Tauben, die hinter dem Hause waren. – Einst waren zwei Leute sich feind geworden, und das so sehr, daß der eine dem anderen nach dem Leben trachtete und einen guten Schützen gewann, der den Gegner töten sollte. Dieser aber erhielt Kunde davon und nahm Oldejohanns zu seinem Beschützer an. Wie sie nun einstmals beide ausritten, jeder von seinem Schützen begleitet, und auf die breite Heide kamen, sagte Oldejohanns zu seinem Schützlinge, [351] daß er die beiden anderen kommen sehe. Der aber konnte nichts erblicken und meinte, daß sei nicht möglich. Da sagte Oldejohanns: »Sie drehen grade ihre Pferde, ich will dem einen seinen Sattelknopf abschießen.« Damit schoß er ab. Und richtig schoß er dem Feinde seines Schützlings den Sattelknopf ab. Da sagte der Jäger, den jener gewonnen hatte: »Laß uns umkehren, es kann nichts helfen, der hat Oldejohanns bei sich.«