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Wenn man irgend einen Teil eines schadhaften Gliedes, etwa den Schorf von einer Wunde, eiter- oder blutgetränkte Lappen, schweißbenetzte Kleider, ein Stückchen Holz, das mit dem leidenden Teile in Berührung gewesen ist, in einen Sarg legt, so vergeht die Krankheit. (Großenkneten). – Bettnässer können sich von ihrer Schwäche heilen, wenn sie den Urin in ein frisch gegrabenes Grab lassen oder ein Glas mit Urin in ein Grab oder einen Sarg legen (Oldenb., Friesische Wede.) – So oft ein Kranker das Fieber gehabt, so viel Warzen jemand hat, so viel Knoten werden in einen Faden gemacht, der Faden wird alsdann um die Hand einer Leiche gebunden oder in einen Sarg gelegt (Marsch). – Wanzen oder »Kläwlüs« wird man los, wenn man eine in einen Sarg legt (Brake). – Wenn jemand Erbläuse hat, d.h. Läuse, die ihm von einer anderen nachher verstorbenen Person zugekommen [89] sind, so kann er sich ihrer nicht anders entledigen, als wenn er einige davon einer Leiche mit in's Grab gibt. Daß man sie in den Sarg lege, pflegen aber die Angehörigen des Toten nicht zu leiden, daher muß man sie bei der Beerdigung heimlich in die Gruft zu bringen suchen. – Mit den Kerzen, die vor der Beerdigung auf einem Sarge gestanden haben, heilt man Geschwüre (Oldenbg.) – Vielleicht gehört hierher auch, daß Ringe von Sargschrauben oder von eisernen Rosetten, die auf dem Kirchhofe ausgeworfen sind, gut zu tragen sind gegen Gicht und Rheumatismus. – Hat man ein offenes Bein oder sonst eine Wunde, so muß man einen Sargnagel auf dem Kirchhof suchen, damit die wunde Stelle bestreichen und bei nächster Gelegenheit den Nagel zu einer Leiche in den Sarg werfen, dann verschwindet das Übel von da an (Großenkneten). – Knochen aus dem Beinhaus oder vom Kirchhof müssen verbrannt und die Rückstände unter die Speisen gemischt solchen gereicht werden, welche an Ausschlag oder Geschwüren leiden. Der Kranke darf aber nicht darum wissen (Molbergen). – Auch genügt es, das Leiden auf einen Zettel zu schreiben und dieses in einen Sarg zu legen, wenn er hinausgetragen wird.

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