[125] In K... –
Ich bin nicht immer so frei und treu
Wie hier in Eurer Mitt',
Oft hab' ich gehört mit bebender Scheu
Des Schicksals trotzigen Tritt.
Ich habe verloren manchen Stein
Aus der güldenen Krone der Lust
Und habe gehört mit blutiger Pein
Das stählerne Wort: Du mußt!
Ich habe gesungen das alte Lied
Der gemordeten Seligkeit
Und habe gekämpft mit krankem Gemüt
Das wüste Gefecht der Zeit.
Gezwungen zu dem, was ich stets gehaßt,
Der blühendste Wunsch zerstört,
So hab' ich die Schicksalsstunde verpaßt
Und fruchtlos mich empört.
Doch wer an Eurem Herde ruht,
Den läßt die Jagd der Qual,
Ihr seid so schön, Ihr seid so gut,
Gott segn' Euch tausendmal.