[204] Beata Beatrix

D.G.R.


Dämmerläuten schüttet in den veilchenblauen Abend
weiße Blütenflocken. Kleine Flocken
blank wie Muschelperlen rieseln tanzen
schwärmen weich wie dünne blasse Daunen
wirbelnd wölkend. Schwere Blütenbäume
streuen goldne Garben. Wilde Gärten
tragen mich in blaue Wundernächte
große wilde Gärten. Tiefe Beete
schwanken brennend auf wie Traumgewässer
still und spiegelnd. Silberkähne heben
mich von braunen Uferwiesen
in das Leuchten. Über Scharlachfluten
dunklen Mohns der rot in Flammensäulen
züngelt treibt der Nachen. Bleiche Lilien
tropfen schillernd drüberhin wie Wellen.
Düfte aus kristallnen Nächten tauchend
schlingen wirr und hängen sich ins Haar
und sie locken ... leise leise ...
und die grünen klaren Tiefen flimmern ...
Purpurstrahlen schießen ... leise sink ich ...
süß umfängt mich müder Laut von Geigen ...
schwingt sinkt gleitende Paläste
funkeln fern. Licht stürzt
über mich. Weit grün
schwebt ein Glänzen ...

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