[121] Am Grabe des Landraths und Ritters Dienies zu Stralsund

Ich irre mit zerrißnem Herzen
Und blassem Angesicht,
Mit einem Blick', den Trauer senket,
Der meine Schmerzen spricht,
In meiner Väter öde Hallen,
An diese stille Gruft,
Wo Deinen Namen, theurer Oheim,
Der laute Jammer ruft!
An Deinem Grabe weint der Weise,
Dein dankbar Vaterland,
Der Wittwen und der Waisen Thränen
Bethauen Deinen Sand!
Ich weine mit in ihre Klagen,
Ein Retter warst Du mir,
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Der Liebe und des Danks Gefühle –
Sie weih' ich ewig Dir!
Dich schätzte Gustav Wasa's Enkel;
Zum Pfande gab er Dir
Ein Band und Stern! doch mehr noch ehren
Dich diese Thränen hier!
Sie sind die treuen stillen Zeugen
Von Deiner Tugend Werth,
Heil ihm dem Edlen, den die Trauer
Von guten Menschen ehrt!
Mit süßem Frieden in der Seele
Schliefst Du, Geliebter, ein,
So schläft nach weis' verlebtem Tage,
Die stille Tugend ein.
Ich winde einen Kranz von Blumen
Und dunklem Immergrün,
Und hänge ihn mit heil'ger Ehrfurcht
Um Deine Urne hin.
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Er sei ein Opfer Deinen Manen,
Das Dank und Liebe weihn,
Dein würdiger als Monumente,
Die laut Dir Weihrauch streun.
Wenn einst an meines Lebens Abend
Mein guter Engel winkt,
Heil mir, wenn dann so eine Thräne
Auf meinen Hügel sinkt!

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