[155] Sonette an G.

geblieben im Zweikampfe am 10. März. 1814.

1.

O möchte mir dein traurig Bild erscheinen,
Dein bleiches Angesicht der letzten Stunde,
Der bange Schrei, das Blut der Todeswunde:
Ich wüßte, du bist hin, ich könnte weinen.
Jetzt will's der Geist noch immer sich verneinen,
Du schwebst vor ihm, der Freudige, Gesunde,
Der Wangen Rot, das Lächeln in dem Munde,
Zum holden Lebensbild will sich's vereinen.
So seh' ich dich an meiner Seite zechen;
Mutwillig schüttelnd mit den Lockenhaaren
Weißt du von bunten Märchen viel zu sagen.
Doch plötzlich muß das frohe Bild zerbrechen,
In Dunst und Nebel ist es hingefahren,
Und fern hör' ich die Todesschwerter schlagen.

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