1359. Die Kränzeljungfrau bei Hegnenberg.

Mündlich.


Am untern Lechrain, in der Gegend von Hegnenberg, sah man vor vielen Jahren öfters, besonders zu Zeiten, wann Hochzeiten oder Volksbelustigungen stattfanden, zur Nachtszeit eine Jungfrau, die einen Kranz, wie ihn die Bauernmädchen der Gegend bei Hochzeiten tragen, auf dem Haupte hatte. Diese Jungfrau machte sich viel mit Hochzeitgästen zu schaffen. Sie kam auf dieselben zu, schrie wie eine Eule, nahm die Pferde bei dem Zügel, und führte sie weit vom Wege ab, daß sie sich verirrten, und entweder nicht mehr zur rechten Zeit zur Hochzeit kamen, oder auf dem Rückwege ihre Heimath nicht wieder fanden. Man konnte von Glück sagen, unangefochten durchzukommen, und Jeder, der in die Hochzeit ging oder fuhr, mußte sich zuvor segnen, ehvor er den gefährlichen Weg unternahm.

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