1.
Bey Ebnat ist eine Mühle, wo kein Knecht mehr bleiben konnte; denn wenn sie bey der Nacht mahlen wollten, jagte sie ein Geist davon.
Da kam ein Mühlknecht mit Violin und Klarinett auf die Mühle, und bat um Arbeit, und der Müller behielt ihn, weil er stark war.
[83] Schon die erste Nacht mahlt er; um 11 Uhr kömmt ein grüner Jäger zu ihm herein. Er fragt ihn: Woher? Der Jäger schweigt. Da fängt der Knappe zu geigen an, und gibt dann dem Jäger die Violine und heißt ihn auch geigen. Der Jäger schwieg und seine Hand war steif. Da nimmt der Mühlknecht den Schraubstock und steckt dem Jäger die Finger hinein.
Dieser fing nun erbärmlich zu schreyen an. Doch der Mühlknappe ließ ihn nicht los, bis er versprach, die Mühle von nun an in Ruhe zu lassen. Wo willst du hin, frug er den Teufel. »In den Weiher!« Nein: der gehört dem Müller. »In den See!« – So fuhr der Teufel in den See.
Zum Lohne bekam der muthvolle Mühlknappe des Müllers artig Töchterlein zum Weibe.
Einmal fuhren sie auf dem See. Da sieht er an einer Stelle das Wasser aufwallen und schäumen. Er gedachte nun des Teufels, nimmt sein Weib, stellt es auf den Kopf, und schreyt zur wogenden Stelle hin: »Wart nur, hier ist mein Schraubstock.«
Sogleich ward das Wasser ruhig. Ebnat.