§. 7. Teufelsgeld.

1.

Der Teufel bringt es als Wechselgeld den Menschen in Rabengestalt: man kennt es nicht von anderem Gelde weg. Vohenstrauß. Es hat die Eigenschaft, daß es immer wieder, wenn auch noch so oft[205] ausgegeben, in die Tasche des ersten Eigentümers zurückkehrt, gewöhnlich Nachts, und dabey noch fremdes Geld, selbst den zehenten Theil dessen mitbringt, bey dem es gelegen. Neunburg. Roding. Das Wechselgeld wird gebannt, damit es seinem Herrn nicht entgehe, indem dieser 3 Brodkrumen oder geweihtes Wachs dazu legt. Bewahrt er es aber in einem porzellanenen Gefässe mit gleichem Deckel, so weicht Bann und Geld. St. Kemnat.

Zigeuner, Gauckler, Landstreuner besitzen es; wer es empfängt und kennt, legt es beyseite, ohne es mit dem Seinen zu vermengen, damit es nicht Gewalt habe, zu entweichen und Anderes mitzunehmen. Falkenstein. Man wickelt es dabey in Fließpapier, welches man dreymal anspuckt unter den Worten: »Leck mich ...« Lauterhofen. Legt man Geweihtes zu seinem Gelde, kann das Wechselgeld nicht schaden. Neukirchen B.

Ein Webergesell besaß einen Groschen: so oft er ihn ausgab, fand er ihn wieder im Sacke; und zählte er sein Geld, hatte er immer um einen Groschen mehr. Da ging er zum Pfarrer, welcher ihm rieth, einmal all sein Geld auszugeben; nun kam der böse Groschen zurück, er kannte ihn und lieferte ihn aus. Tiefenbach.

Eine aus der Schäferey besaß auch so einen Teufelsgroschen: so oft sie ihr Geld zählte, hatte sie um drey Kreuzer mehr. Sie mochte ihn aber nicht und gab ihn einmal mit allem Gelde, bey dem der Groschen lag, weg. Da erfuhr sie auch, daß der, von dem sie den Groschen besaß, gar oft um drey Kreuzer weniger zählte, als er vordem besaß.

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