3.

An dem Städtchen Bleystein, hart an der böhmischen Gränze, erhebt sich ein ziemlich hoher Berg aus Rosenquarz, mit Bleyglanz durchzogen, von dem der Name der Stadt kommen soll. An der Stelle, wo jetzt ein Kirchlein steht, war eine Burg. Einmal erkrankte das Burgfräulein und wurde sehr belästigt durch das unaufhörliche Quacken der Frösche im Weiher am Fusse des Berges. Da ließ sie aus dem nahen Kloster einen Franziskaner kommen, der die Frösche bannte, und seitdem läßt sich kein solcher Sänger dort mehr hören, sie sind stumm und es bleibt auch keiner lebend, den man hineinwirft. – Nach Anderen war es eine Leuchtenbergische Landgräfin, welche auf dieser Burg ihre Tage im Dienste des Herrn beschliessen wollte, aber in ihrer Andacht von den quackenden Fröschen unten im Schloßteiche gar oft gestört wurde, und daher einmal auf den Söller hinaustrat und über die lärmenden Schreyer das Kreuzzeichen mit der Hand machte, worauf sie erstummten.

In der Urzeit soll ein gewaltiger See hier gewesen seyn, der sich bis Weiden und Mantel erstreckte. Auch [176] will man auf dem Berge verwitterte Lava gefunden haben.

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