4.

Es besteht eine eigentümliche Furcht, daß der Tode wiederkommen möchte.

Während die Leiche nämlich hinausgetragen wird, nimmt die Seelnonne das Stroh, worauf der Tode gelegen und zündet es im Hause an dem Feuer, welches in einem alten Hafen bereit gehalten wird, an. Denn würde es nicht verbrannt, käme die Seele nicht zur Ruhe. Mit dem Brande läuft sie eiligst auf das nächste Feld, wo sie das Stroh ganz verbrennen läßt. Zu welchem Hause sich der Rauch davon hinzieht, aus dem wird die nächste Leiche getragen. Falkenstein.

In Rötz schürt man das Stroh während des Hebens in den Ofen und deutet aus dem Rauche, der gegen das Dorf sich hinzieht, auf einen baldigen Todfall in der Gemeinde, oder wenn er sich niederschlägt, auf einen solchen im Hause. – Die Seelnonne kommt daher [251] regelmässig zu spät zum Leichenzug, und muß denselben schließen.

Man geht ferner, wenn die Leiche aus dem Hause ist, im ganzen Hause herum und klopft dreymal anjede Thüre, damit der Tode nicht wiederkehre. Schönsee.

Die Person, welche zu Hause verblieben ist, wäscht die Hände und gießt das Wasser der Leiche nach, Neunburg; gleiches gilt zu Gefrees von dem Wasser, welches unter die Leiche gegen das Aufschwellen gestellt wurde; es wird unter die Dachtraufe gegossen. – Das Wasser, in dem die Leiche gewaschen wurde, hat man früher schon ins Feuer, oder in fließendes Wasser oder in eine Ecke des Hauses geschüttet, damit der Tode ja nicht wiederkehre. Rötz.

Um die Furcht zu benehmen, setzt man sich zu Gefrees mit dem bloßen Hintern auf das Brett, von dem eben der Tode genommen worden.

Damit der Tode nicht zu leiden habe, zur Ruhe komme, wird die Wäsche des Bettes, in dem der Tode starb, so wie dieser auf der Bank liegt, ins Wasser gelegt und gewaschen. Neukirchen.

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