VI. Sagen.

1.

Zu Tiefenbach war ein Bilmesschnitter blind geworden und konnte nicht mehr allein gehen. Da nahm er am Pfingstmontag-Morgen seinen Knecht, und ließ sich von ihm um die vier Ecken von seines Nachbars Acker führen. Der Knecht aber, der ihn kannte, führte ihn nicht um den Acker, sondern um das nahe Föhrenwäldchen. Der Alte machte nun seinen Spruch, und sowie er die Runde vollendet hatte, befahl er dem Knechte, ihm drey Aehren abzureissen. Dieser aber brach drey Ziegerästchen ab, und gab sie ihm.

Als nun der Herbst und die Zeit zum Dreschen kam, flog so viel Dangl zum Thore der Scheuer herein, daß die Drescher nicht mehr bleiben konnten. Später [436] hatte der Knecht in der Nähe des Wäldchens zu thun, da standen alle Föhren ohne Dangl.

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