§. 4. Der Gang zum Freidhof.

1.

Die Leiche wird am dritten Tage zu Grabe gebracht. Diese Handlung heißt dem Oberpfälzer Leicht, von lichten, heben, zum Unterschiede von Leiche, wofür gewöhnlich »der Tode« gesagt wird.

Alles was im Orte gehen kann, geht mit der Leiche in schwarzer Kleidung, die Verwandten unter großem Wehklagen; denn eine Leicht, bey der nicht viel und laut geweint und geklagt wird, ist eine »trockene«, welcher nach dem Volksglauben bald eine »nasse« folgen wird; beym Zuge sind die weiblichen Anverwandten die letzten, damit sie ungestört weinen, schreyen und Händeringen, und so ihre Liebe und Anhänglichkeit beweisen können.

Vor jedem Wegkreuze wird abgesetzt, und der Sarg unter Gebet mit Weihwasser besprengt und mit Weihrauch beräuchert. Falkenstein.

Gewöhnlich findet das Begräbniß Morgens gegen zehn Uhr statt, weil nach derselben der Seelengottesdienst abgehalten wird.

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