5.

Spruch des Hochzeitladers zu Ammerthal bey Amberg:

»Hier habe ich eine freundliche Botschaft und einen heiligen Gruß von der neuen Freundschaft abzulegen, von einem vielgeliebten Herrn Bräutigam, mit Namen N.N., neuangehender Bauer von N., wie auch von der ehr- und tugendsamen Jungfrau Hochzeiterin, mit Namen N.N., Bauerntochter von N. Diese beyde Brautpersonen haben sich zum heiligen Sakrament der Ehe versprochen, wie es Christus der Herr hat eingesetzt, und lassen Euch ganz freundlich einladen auf ihren Hochzeits- und Ehrentag, auf den nächstkommenden Ertag.

Die erste Versammlung ist in dem Herrn Bräutigam seiner Behausung, die Kopulation (mein Gewährsmann schreibt gar Kubellastian) ist in dem lobwürdigen Pfarrgotteshaus zu Oberammerthal bey St. Nikolaus. [65] Sie bitten, Ihr möchtet ihnen den christlichen Kirchengang helfen schmücken und zieren und helfen bitten:


Erstens um einen guten Anfang,

Zweytens um ein besseres Mittel,

Drittens um ein seliges End'.


Und wann dieses Alles durch den hochwürdigen Herrn Pfarrer und Gottgeweihten Geistlichen und Seelsorger, durch seinen priesterlichen Mund und Hand bestättiget und bekräftiget ist worden, so ist die Hochzeit und Mahlzeit bey dem ehrsamen Herrn Bräutigam in seiner Behausung.

Da werdet Ihr gesetzt zu Tisch und Bank: es wird Euch von- und aufgetragen, eine gute Galazian (Kollazion) und ehrliche Mahlzeit.

Also bitten wir Euch nochmal ganz freundlich, Ihr werdet uns unsere freundliche Bitt nicht abschlagen.

Wann wir es wieder vergleichen können, werden wir es in keine Vergessenheit setzen, entweder in Fröhlichkeit oder in Traurigkeit, lieber aber in Fröhlichkeit als in Traurigkeit. Wir hoffen uns einen gewissen Gast.«

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