Charfreitag

1814.


Laßt mich sterben, laßt mich sterben
Und vergehn im Abendroth!
Nimmer kann ich Lust erwerben,
Denn mein eigner Freund ist todt.
Und für mich, für mich versenket
Hat er sich in diesen Schmerz,
Nur um mich sich todt gekränket,
Ach! um ein erkaltet Herz.
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Fließet, fließet Liebeswunden,
Löschet meine tiefe Schuld,
Die er Jahre, Tage, Stunden
Trug mit göttlicher Geduld!
Thränen, fließt in heißen Bächen,
Fließet hin, ein tiefer See!
Sollt von meiner Liebe sprechen,
Meiner Reue, meinem Weh.
Ewig knie'n an deinem Kreuze
Sieh mich, Heiland groß und mild!
Fürder kenn' ich keine Reize,
Als dein schönes Mutterbild.

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