Numero acht im Holländer Hof zu Heidelberg
Zwei Schatten seh' ich schweben
In später, später Nacht;
Wißt ihr, wohin sie streben? –
– Beide auf Numero acht!
Der Hausknecht, als es läutet,
Mit einem Fluch erwacht;
Er weiß schon, was es bedeutet:
Beide auf Numero acht!
»Alt Holland steht in Nöten,
Weh' uns, die wilde Jagd!
Weh' uns, die alten Schweden
Beide auf Numero acht!
Heißt das als fleißiger Schreiber
Ein neues Buch gemacht,
Ihr grausamen Überkneiper
Beide auf Numero acht?
Heißt das als frommer Pastor
An die Gemeinde gedacht?
[60]Ihr sündenharte Laster
Beide auf Numero acht?!«
Der Hausknecht, ungewaschen
Murrt er's und ungeschlacht,
Da lärmt's: »He! noch zwei Flaschen,
Beide auf Numero acht!«
Und weiter singt es und klingt es
Und jubiliert und lacht,
Und bis zum Hausherrn dringt es:
»Beide auf Numero acht!«
Der spitzt betrübt die Füße,
Die Bettstatt seufzt und kracht;
Stumm nimmt er eine Prise:
»Beide auf Numero acht!!«