4.

Da wo jetzt der Erdpfuhl ist, hat vor Alters eine Kirche gestanden. Diese ist in die Erde versunken, und so der Pfuhl entstanden. Noch jetzt befindet sich in der Tiefe eine goldene [54] Glocke; sie steht auf einem Tische und unter dem Tische liegt ein großer schwarzer Hund. Weil nun die Rede so geht, kommt ein Taucher (wâterdüker), nimmt Leute aus Lüthorst mit und will die goldene Glocke herauf holen. Die Leute aus Lüthorst sind dem Manne behülflich, machen über dem Erdfalle ein Gewinde und befestigen daran ein langes und starkes Seil. Nun geht der Taucher an dem Seile hinunter, sagt aber vorher, wenn er ziehe, so sollten sie aufwinden. Nachdem er eine Weile unten gewesen ist, zieht er, und sie winden ihn in die Höhe. Als er wieder heraus gekommen ist, erzählt er, daß es unten ganz so sei, wie die Rede gehe; eine goldene Glocke stehe auf einem Tische und ein großer schwarzer Hund liege unter demselben. Er wolle noch einmal hinunter und die Glocke seilen; wenn er sie geseilt hätte, dann wolle er ziehen und sie sollten ihn hinaufwinden, wenn sie aber wänden und er käme nicht wieder herauf, dann wäre er verloren und die Glocke sei nicht zu gewinnen (to redden); in diesem Falle käme Blut aufs Wasser. Sie sollten dann, fügte er hinzu, in Zukunft niemals wieder einen dazu lassen. Als er wieder eine Weile unten gewesen ist, und die Glocke geseilt hat, rührt er das Seil. Jetzt fangen sie an zu winden, aber obgleich viele an der Winde stehen und sich abmühen, so wissen sie doch kaum die Winde herum zu bringen, so schwer ist die Glocke. Auf einmal wird es ganz leicht und sie winden das leere Seil wieder empor. Als sie es heraufgewunden haben, da finden sie etwas Blut daran, und ein Bischen kommt auch aufs Wasser. Der Taucher aber erscheint nicht wieder.

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