Lob des Leidens
O schmäht des Lebens Leiden nicht!
Seht ihr die Blätter, wenn sie sterben,
Sich in des Herbstes goldnem Licht
Nicht reicher als im Frühling färben?
Was gleicht der Blüte des Vergehns
Im Hauche des Oktoberwehns?
Krystallner als die klarste Flut
Erglänzt des Auges Thränenquelle,
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Tief dunkler flammt die Abendglut
Als hoch am Tag die Sonnenhelle,
Und keiner küßt so heißen Kuß,
Als wer für ewig scheiden muß.