[68] Bekenntniß

Daß du das Leben nicht als Kampf genommen,
Nur als der Kräfte holdes Wechselspiel;
Daß du, in heil'gen Gluthen still entglommen,
Nur sanften Fluges wolltest an das Ziel;
Daß du, nach Hohem strebend, dich verblutet
An kleinen Sorgen, die du nie bezwangst,
Und so, im Innersten von Licht durchfluthet,
Mit dunklen Mächten stets vergebens rangst;
Daß du selbst Jenen, die dich da entweihen,
In Güte dich geopfert und Geduld –
Daß du nicht hassen konntest, nur verzeihen:
Das war dein Schicksal, Herz – und deine Schuld!

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