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Wenn du nach Ehre strebst, die dir die Welt soll geben,
So mußt du, statt dir selbst, ihr zu Gefallen leben.
Nicht leben in der That, nur leben auf den Schein;
Nicht, was du selber willst, was sie will, mußt du sein.
Wenn du nach Reichtum strebst, nach welchem alle streben,
Mußt du darum in Kampf mit allen dich begeben;
Was andre haben, mußt du dir verloren achten,
Und was du haben willst, zu rauben ihnen trachten.
Und wenn du gar zugleich geehrt willst sein und reich,
So mußt du sein der Welt ein Freund und Feind zugleich;
Mußt stehlen ihren Schatz und stehlen ihre Gunst;
Das ist die mißlichste und undankbarste Kunst.
Drum rat' ich: Laß die Welt, wen sie will ehren, ehren,
Und ihren Sold, wer ihn begehren will, begehren.
Sich selbst in Ehren und sich selber reich zu halten,
Ist Mannes Würd' und Kraft, derselben sollst du walten.