19.

Du ist nicht schön, kann ich dir redlich sagen,
Du bist nicht schön, ob rot gleich ist die Wange
Und blau das Aug' und braun das Haar, das lange,
Viel schön're sah ich schon in meinen Tagen.
Und daß ich so in Wohl- und Wehbehagen,
Nicht zu-, nicht abwärts könnend, an dir hange,
Nicht deine Schönheit ist die goldne Spange;
Die eherne, die ich muß küssend nagen,
Dein Trotz ist es, dein starrer Sinn und steifer,
Rauh, dornig, wild, verhöhnend die Bezwinger,
Wie Wälder von – du kennst es nicht – Hyrkanien.
Das hält mich fest an dir mit Thoreneifer,
Dem Knaben gleich, der klaubt mit wundem Finger
Die Stachelfrucht des Baumes der Kastanien.

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