[Uns ist ein halberwachs'nes Kind]

Uns ist ein halberwachs'nes Kind
Gewachsen ganz ans Herz;
Erwachsen reißt es wohl gelind
Sich selbst los ohne Schmerz.
Wie junge Brut, wenn sie ist flück,
Will von dem Neste fliehn,
Die Mutter hält sie nicht zurück
Und läßt sie fröhlich ziehn.
Ganz unentwickelt ist ein Kind
Und etwas minder noch;
Verloren wird es ungelind,
Und heilt geschwinder doch.
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Als wie der Brüterin im Ei
Der Liebling ruft versteckt;
Sie schreit, wenn man ihr's bricht entzwei,
Dann baut sie neu und heckt.
Doch wenn die Jungen ausgeschlüpft
Schon um ihr Futter schrein,
Dann ist an ihren Tod geknüpft
Der Mutter Liebespein.
Das ist der Schmerz, der langsam kühlt,
Wenn man ein Kind dir raubt,
Das noch nicht eigen sich gefühlt,
Und du ganz dein geglaubt.

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