Des Lied der Waise
Ich bin Niemand und werde auch Niemand sein.
Jetzt bin ich ja zum Sein noch zu klein;
aber auch später.
Mütter und Väter,
erbarmt euch mein.
Zwar es lohnt nicht des Pflegens Müh:
ich werde doch gemäht.
Mich kann keiner brauchen: jetzt ist es zu früh
und morgen ist es zu spät.
Ich habe nur dieses eine Kleid,
es wird dünn und es verbleicht,
[453]aber es hält eine Ewigkeit
auch noch vor Gott vielleicht.
Ich habe nur dieses bißchen Haar
(immer dasselbe blieb),
das einmal Eines Liebstes war.
Nun hat er nichts mehr lieb.