[86] 30. Endlich

»Wenn mi morgen dat Weder so paßlich bedünkt,
will ick ledden de Ossen tau Stadt;
Sei sünd grot und sünd stark, denn ick heww sei fiw Johr
up de Weid und in Fauder all hatt.
Doch ick krigs' nich verhandelt, ji sält dat man seihn«,
seggt de Bur, »gewt blot man mal acht!
Denn meindag' nich is't kamen, as ick mi't heww drömt,
un meindag' nich, as ick mi't heww dacht.«
Un den annern Morgen tau richtige Tid,
dor hett hei de Ossen in't Strick.
»Na, en Dalerne föftig«, so denkt hei, »de krig'ck,
wenn ick jichtens up Morgen heww Glück.
Wat ick födder, sünd s' wirt, denn sei beid sünd gesund,
un sei beid sünd so glatt und so wacht;
Doch meindag' nich is't kamen, as ick mi't heww drömt,
und meindag nich, as ick mi't heww dacht.«
Un de Köpers, de kamen und schüddeln den Kopp:
»Ne! De Pris, min oll Fründ, is tau stark.«
Un de Bur, de täuwt, un de Bur, de lurt,
un hei steiht, bet vörbi is dat Mark.
As dat Mark nu vörbi is, dunn ledd't hei dat Veih
in de Straten hendalen ganz sacht,
»'t is ok ditmal nich kamen, as ick mi't heww drömt,
un ok ditmal nich, as ick mi't dacht.«
As hei ledd't nu nah Hus', dor dröppt hei 'ne Bäk,
un äwer de Bäk liggt en Steg,
Un nich rechtsch und nich linksch kann hei kamen vörbi,
hei möt äwer dat Steg äwerweg.
Un so steiht hei bedenklich un kratzt sick den Kopp,
un hei seggt tau sick sülwst mit Bedacht:
[87]
»Süll dat ditmal woll kamen, so as mi dat drömt,
un woll ditmal, so as ick mi't dacht?«
Un de Ossen, de gahn nu woll äwer de Bäk,
un de Bur, de geiht in de Midd,
Un de Ossen, de stöten un riten an't Strick,
un sei riten em rin in de Pütt;
Un de Bur, de krawwelt sick rut ut den Paul,
un hei stellt sick hen, freut sick un lacht:
»Ja! Un ditmal is't kamen, as ick mi't heww drömt,
Ja, un ditmal, as ick mi't heww dacht.«

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek