330.
Im Morgenbrodsthale am Brocken ist eine Quelle, davor hat ein fremder Mann gestanden und hat ein Sieb unter das Wasser gehalten und da sind lauter Perlen darin gewesen, die hat er in einen Holster, das ist in einen Ranzen gethan, und als der Holster voll gewesen ist, hat er sich die Hände gewaschen und gesprochen:
Das Alles hat ein Mann gesehen und gehört, der dort um den Brocken herum zu Hause gewesen ist. Wie nun der fremde Mann auf einmal verschwindet, so geht der hin, lies't die Perlen auf, die er verschüttet hat und liegen lassen, und dann sagt er auch:
Sobald er das gesprochen hat, ist er auch in einer ganz fremden Stadt gewesen, darüber ist er sehr erschrocken und hat sich nicht zurecht finden können. Nach einer Weile begegnet ihm auf der Straße ein Mann, der fragte ihn, wie er daher käme; da erzählte er ihm Alles und der Mann sprach, es wäre sein Glück, daß er ihm die Wahrheit sage; ob er ihn denn nicht erkenne? er sei ja der fremde Mann, den er im Morgenbrodsthale belauscht habe. Da nimmt er ihn mit [127] nach Hause und bringt ihn zu Bette und das Bett ist so kostbar gewesen, daß Knöpfe von Gold und Silber daran gewesen sind, das hat der Mann Alles aus dem Morgenbrodsthale gezogen. Als nun der Härzer am andern Morgen aufsteht, bekommt er Waschwasser und muß sich die Hände waschen, und dabei muß er sagen:
Da ist er auch gleich wieder im Morgenbrodsthale gewesen. Als er aber wieder an den Ort gekommen ist, wo er gewohnt hat, da hat es sich gezeigt, daß er viele viele Jahre fort gewesen ist, und hat doch geglaubt, es sei nur eine einzige Nacht dazwischen gewesen.
Fußnoten
1 Trockne ich mich.