[32] Zweyhundert und zehntes Sonett.

Wie wird mir bang, tritt vor die innern Sinnen
Der Tag, da ich schwermüth'gem Ernst ergeben
Die Herrinn ließ, bey ihr mein Herz! Im Leben
Mag keinem Ding' so gern und oft ich sinnen.
Ich seh' sie dann demüthig mitten drinnen
Bey schönen Frau'n sich wie die Ros' erheben
Aus Blümlein klein, nicht froh, nicht traurig eben;
Wie wer ein nahes Unglück fürchtet innen.
Sie hatt' all' sonst'gen Schmuck von sich geleget,
Gewand der Freude, Perlen, Kränze, Spangen,
Lachen, Gesang und Rede süß-gewichtig.
So ließ mein Leben ich von Fahr umheget.
Ahndungen, Träum' und Nachtgebild' umfangen
Mich nun, und gebe Gott, daß alles nichtig!

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