Zweyhundert drey und sechszigstes Sonett.

O schöne Seele du, erlöst von jenen
Fesseln, die schöner nie Natur gegeben,
Vom Himmel schau nach meinem dunkeln Leben,
Von frohen Bildern wende dich zu Thränen!
Genommen ist vom Herzen falsches Wähnen,
Das mir einst deiner Augen süßes Weben
Verbitterte; nun kannst du sicher heben
Nach mir den Blick, dein Ohr nach meinem Stöhnen.
Schau an den Felsen, dem die Sorg' entquillet;
Sehn wirst du Einen, dem bey Gras und Wellen
Erinnerung und Schmerz den Hunger stillet. –
Dein heimathliches Land und jene Stellen
Wo unsre Lieb' erwuchs, verlaß und meide,
Um nicht zu sehn, was dir gereicht zum Leide.

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