Vier und neunzigstes Sonett.

Sechszehntes Jahr der Seufzer ist verronnen,
Entgegen ich fortan dem letzten gehe;
Und dennoch dünkt mich, wenn zurück ich sehe,
Daß nur vor Kurzem solches Leid begonnen.
Schaden bringt Nutzen, Bitterkeit bringt Wonnen,
Leben ist Last; daß es im Kampf bestehe,
Fleh' ich, und fürchte, daß der Tod nicht ehe
Schließe den Blick, der Sprache mir gewonnen.
Hier müde nun, möcht' ich mich fern befinden;
Mehr möcht' ich wollen, und doch mehr nicht will ich;
Und, weil ich mehr nicht kann, thu' ich was billig.
Und alter Sehnsucht neue Thränen künden,
Daß immer noch, wie ehedem, mein Pflegen,
Und unbewegt ich unter all' den Schlägen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek