Einhundert ein und achtzigstes Sonett.

Steht Jen' in hold- und schöner Frauen Runde,
Die nirgend in der Welt hat ihres Gleichen,
Dann macht ihr Antlitz andere erbleichen
Wie kleine Sterne Tages lichte Stunde.
In's Ohr dann flüstert mir's von Amors Munde:
»Weil diese blüht in unseren Bereichen,
Ist's Leben schön; doch wann sie wird entweichen,
Geht Tugend all', mit ihr mein Reich zu Grunde.«
Wie wenn Natur dem Himmel Mond und Sonnen,
Der Luft den Wind, der Erde Gras und Büsche,
Uns des Verstandes und der Rede Wonnen,
Dem Meere raubte Wogen so als Fische,
So hätt', und mehr noch, Oed' und Nacht begonnen,
Verschlöß der Tod mir ihres Auges Frische.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek