[128] Treu Geleit

O sprich mir nicht von des Vergessens Mächten,
Die, wenn sie leis sich um die Seele schlingen,
Den Schutt mit frischem Epheu überflechten
Und heitre Tage spät im Herbste bringen.
Mir hat der Herr ein wildres Herz gegeben,
Mit Wünschen stürmisch, heiß und unermessen;
Was ich als falsches Glück sah von mir schweben,
Als treuen Jammer muß ich's in mich pressen.
Drum bist und bleibst du mein für alle Zeiten,
Die Freude nur ist eilig im Vergessen;
Mich aber wird durch's Leben still geleiten
Der dunkle Gram, daß ich dich nie besessen.

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