Biographie
1887
29. Oktober: Robert Müller kommt als Sohn des Beamten Gustav Müller und seiner Frau Erna Herzfeld in Wien zur Welt. Über seine Kindheit und Jugend ist kaum etwas bekannt.
1909
Müller bricht das Philosophiestudium ab und reist seinen eigenen Angaben zufolge nach New York, wo er sich mit verschiedenen Tätigkeiten finanziert. Andere Quellen geben an, er hätte sich in einer Psychiatrie behandeln lassen.
1911
Rückkehr nach Wien, wo er sich dem »Akademischen Verband für Literatur und Musik in Wien« anschließt.
1912
22. März: Karl Mays letzter Auftritt im Wiener Sophiensaal wird von Müller organisiert.
Tätigkeit für die »Prager Presse«.
1912–1913
Erste Veröffentlichungen von Essays, Prosa und Lyrik in den Zeitschriften »Der Ruf« und »Brenner«.
1913
Müller regt die Zusammenstellung einer Anthologie frühexpressionistischer Wiener Lyrik an, die unter dem Titel »Die Pforte« erscheint.
1914
Veröffentlichung von verschiedenen Essays in der Sammlung »Was erwartet Österreich von seinem jungen Thronfolger« sowie der Erzählung »Irmelin Rose. Die Mythe der großen Stadt«.
Müller gründet die Zeitschrift »Torpedo«, von der jedoch nur eine Ausgabe erscheint, die wiederum als einzigen Beitrag sein Pamphlet »Karl Kraus oder Dalai Lama der dunkle Priester, Eine Nervenabtötung« enthält.
Er meldet sich als Kriegsfreiwilliger, doch seine Begeisterung schlägt bald in Pazifismus um.
1915
August: Bei einer Granatenexplosion an der Front erleidet Müller einen Nervenschock. Veröffentlichung des Romans »Tropen, Der Mythos der Reise, Urkunden eines deutschen Ingenieurs«.
»Macht. Psychopolitische Grundlagen des gegenwärtigen Atlantischen Krieges«.
1916
»Österreich und der Mensch. Eine Mythik des Donau-Alpenmenschen«.
1916/17
Müller berichtet für die »Belgrader Nachrichten«. Veröffentlichung von »Europäische Wege im Kampf um den Typus«.
1917
»Die Politiker des Geistes, sieben Situationen«.
1917/18
Mitarbeit beim Kriegspressequartier in Wien. Der Essay »Die Zeitrasse«, von Einsteins Relativitätstheorie beeinflusst, wird veröffentlicht.
Gründung des Geheimbunds »Die Katakombe« für pazifistische Intellektuelle.
1918/19
Müller gründet den »Bund der geistig Tätigen«, der die Zeitschrift »Der Strahl« herausgibt.
1919
Herausgabe der »Österreichisch-Ungarischen Finanzpresse«. Gründung der Verlagsbuchhandlung »Literaria«. Zudem wird Müller Redakteur der Zeitschrift »Die neue Wirtschaft«.
Die Novelle »Das Inselmädchen« erscheint.
1920
»Der Barbar« (Roman) und »Bolschewik und Gentleman« (Essay).
1921
Der Roman »Camera obscura« erscheint.
1922
»Flibustier. Ein Kulturbild« (Roman).
Müller wird Herausgeber der Zeitschrift »Die Muskete«.
1923
Veröffentlichung des Essays »Rassen, Städte, Physiognomien. Kulturhistorische Aspekte«.
1924
Januar: Gründung des Atlantischen Verlags.
27. August: Nach einem rastlosen und durch viele Enttäuschungen gekennzeichneten Leben begeht Müller im Alter von 37 Jahren Selbstmord (er schießt sich mit einem Revolver in die Brust).